Grundofen
Der Grundofen ist ein Speicherofen, welcher sich durch eine zeitversetzte, lang anhaltende Wärmeabgabe auszeichnet. Um eine große Wärmemenge im Ofen zu binden, werden Materialien benötigt, welche diese aufnehmen und über ihre Oberfläche dosiert an den Raum abgeben.
Der Ofenbauer dimensioniert den Feuerraum und das Zugsystem mit den dazugehörigen Wandungsstärken so, dass sich der optimale Speicher- und Abstrahlungseffekt einstellt.
Es gibt drei verschiedene Bauarten, welche sich voneinander durch die unterschiedliche Stärke des Speichermaterials unterscheiden und je nach Wärmebedarf, regionalen Erfordernissen und Heizgewohnheiten zur Anwendung kommen.
Im traditionellen Ofenbau wird der Grundofen „von Grund auf“ mit Kacheln und Schamotte vor Ort gemauert. Dies bedeutet, der Feuerraum, das Rauchgas-Zugsystem und natürlich der Kachel- oder Schamottemantel werden vom Ofenbauer in entsprechender Größe und Form berechnet und gebaut.
Die als besonders wohltuend empfundene Strahlungswärme ist ähnlich der Wärmestrahlung der Sonne von keinem Medium abhängig. Sie wird erst beim Auftreffen auf die Haut in Wärme umgewandelt.
Die Vorteile des Grundofens sind eine gleichmäßige Wärmeabgabe über einen langen Zeitraum hinweg sowie eine dem heutigen Wärmebedarf in Neubauten entsprechende Heizleistung. Ein weiteres Plus sind die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der Ofenform und des Aussehens. Da bei diesem Ofenprinzip keine erhebliche Luftbewegung (und damit keine nennenswerte Staubzirkulation) erzeugt wird, ist er besonders für Allergiker geeignet.
Ein Nachteil ist die relativ lange Reaktionszeit vom Anheizen bis zur Wärmeabgabe (ein bis zwei Stunden).